Gefährlicher Undercovereinsatz

Es ist sechs Uhr. Der Wecker klingelt. Doch Michael denkt sich: „Noch fünf Minuten“. Doch aus fünf Minuten werden letztendlich 50 Minuten. Er schreckt auf und schaut auf den Wecker. „Mist!“ Michael springt aus dem Bett und rennt Richtung Bad. Zur gleichen Zeit im Büro des K11s. „Man, wo bleibt Michael denn? Sein Dienst hat schon vor 20 Minuten angefangen.“ „Komm, reg dich nicht auf Alex. Er wird schon noch kommen.“, versucht Gerrit seine Kollegin zu beruhigen. „Trotzdem. Wir haben hier was weiß ich wie viele Akten zu bearbeiten und der werte Herr Naseband liegt bestimmt noch im Bett.“ Plötzlich wird Alex von dem Telefon unterbrochen. „Rietz, K11“ – „Ja, wir kommen sofort.“ Alex legt wieder auf. „Los komm Gerrit. In der *****straße wurde gerade eingebrochen.“ Die beiden nehmen ihre Jacken und verlassen das Büro. Auf dem Weg zum Aufzug kommt ihnen der Staatsanwalt entgegen. „Guten Morgen Herr Staatsanwalt.“, grüßen beide. „Morgen. Ist Herr Naseband im Büro?“, fragt der Staatsanwalt. „Nein.“, antwortet Alex. „Aber er wird sicher gleich kommen. Wir müssen zu einem Einsatz.“ „Na dann, viel Erfolg.“ „Danke.“ Während Alex und Gerrit in den Aufzug steigen, geht der Staatsanwalt ins Büro und wartet. 15 Minuten später kommt Michael ins Büro. „Guten Morgen Herr Staatsanwalt. Was verschafft mir den die Ehre? Und wo sind meine Kollegen?“ „Morgen. Ihre Kollegen sind bei einem Einsatz. Ich habe einen Spezialauftrag für Sie.“ „Aber bitte nicht schon wieder so einen, wie das letzte Mal. Ich setz mich nicht wieder in irgend so ein Büro und dreh Däumchen.“ „Nein. Es geht um einen Untercovereinsatz. Kommen Sie mit in mein Büro. Da können wir dann alles weitere besprechen.“ Und schon machen sich beide auf den Weg zum Büro des Staatsanwalts. „Setzen Sie sich doch Herr Naseband.“ Michael setzt sich gegenüber dem Staatsanwalt auf die andere Seite des Schreibtisches. „Also, es geht um eine Frau, die bandenmäßig mit Dogen dealt. Außerdem steht sie noch unter Verdacht, einen Drogendealer ermordet zu haben. Dafür gibt es aber leider noch keinen einzigen Beweis. Von einer Kontaktperson haben wir erfahren, dass Janine Berg sich heute Abend in einem Club in der Innenstadt aufhalten soll. In dieser Akte steht alles, was Sie wissen müssen.“ Der Staatsanwalt reicht Michael eine Akte und einen Umschlag. „In dem Umschlag sind Ihre Papiere. Ihr Name ist Mike Fuchs und Sie sind wegen Drogenhandels und Körperverletzung vorbestraft. Den Rest können Sie dann aus der Akte entnehmen. Eh ich es vergesse. Hier Ihr Undercoverhandy.“ Der Staatsanwalt reicht ihm ein Handy. Ach ja, noch was. Sie werden in dieser Zeit in einer Villa wohnen. Sie können sich jetzt dann noch ein bisschen einrichten. Und passen Sie bloß auf sich auf. Diese Janine Berg ist zu allem fähig und schreckt vor nichts zurück. „Ja Herr Staatsanwalt, ich werde schon auf mich aufpassen.“, gibt Michael zurück. „Und da wäre noch eine Sache, Herr Naseband.“ „Schießen Sie los.“ Von Ihrem Einsatz darf niemand etwas wissen. Nicht mal Ihre Kollegen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie im Urlaub sind.“ „Aber...“ „Kein aber. Von Ihrem Einsatz wissen nur Sie und ich. Ich befürchte nämlich, dass es unter den Kollegen einen Maulwurf gibt.“ „Aber Alex und Gerrit...“ „Ich meine doch nicht Ihre Kollegen. Aber trotzdem... Und wenn es irgend ein Problem gibt, dann melden Sie sich bei mir. Sie können sich zu jeder Zeit bei mir melden.“ „OK. Dann mach ich mich mal auf den Weg. Auf Wiedersehen Herr Staatsanwalt.“ „Auf Wiedersehen.“ Michael macht sich, nachdem er das Büro des Staatsanwaltes verlassen hat auf den Weg zu “seiner“ Villa. Gegen 20:00 Uhr macht er sich auf den Weg zu dem Club, in dem sich die Verdächtige aufhalten soll. Dort angekommen, setzt er sich an die Theke und bestellt ein Bier. Nach einer halben Stunde betretet Janine Berg auch schon den Club. Sie setzt sich zu Michael an die Theke und nach kurzer Zeit beginnen die beiden zu flirten. „Was machst du eigentlich beruflich?“, will Janine von Michael wissen. „Na ja, ich verdiene mein Geld mit einer Spedition. Wir liefern hauptsächlich aus dem Ausland nach Deutschland.“ „Was sind das für Lieferungen?“, fragt Janine erneut. „Ich kann dir doch vertrauen, oder?“ „Natürlich.“ Bevor er antwortet, sieht sich Michael um. Nach rechts und nach links. Als ob er etwas zu verheimlichen hätte. Dann flüstert er: „Ich liefere Drogen. Ich bring die Drogen über die Grenze und verticke sie dann hier.“ „Was sind das für Drogen?“ „Also hauptsächlich Kokain und Heroin. Aber manchmal auch Marihuana, Extasy, Speed und LSD. „Hast du Drogen dabei?“ „Nein. Ich hab zur Zeit keine Drogen. Ich muss erst wieder ins Ausland. Obwohl. Nein. Wenn alles glatt läuft, bekomme ich bald eine Lieferung aus Berlin. Und was machst eigentlich?“ „Ich lass für mich arbeiten.“ „Wie du lässt für dich arbeiten?“ „Ich bin die Chefin eines gutlaufenden Unternehmens.“ „Was ist das für ein Unternehmen?“ Jetzt sieht sich auch Janine nach rechts und nach links um bevor sie antwortet. Ich bin der Boss eines großen Drogenrings.“ „Wie viel verdient man denn da so?“ „Es ist nicht gerade wenig, aber wenn man sich so einen hohen Lebensstandart aufgebaut hat, wie ich, kommt man gerade so um die Runden. Was machst du heute eigentlich noch?“ „Bis jetzt hab ich noch nichts vor.“ „Dann kannst du ja später noch mit zu mir kommen. Dann zeig ich dir meine Villa.“ Als beide ausgetrunken haben, gehen sie aus dem Club. Direkt vor dem Ausgang parkt eine Stretch-Limo. „Gehört die dir?“, fragt Michael. „Ja, das ist aber nur eine von meinen fünf Limousinen.“ Aber vor dem Ausgang steht nicht nur die Nobelkarosse, sondern auch zwei Männer. Riesen Männer, wie Gorillas. „Willst du bei mir mitfahren?“, fragt Janine. „Wollen schon, aber ich bin mit dem Auto hier. Ich kann das hier unmöglich stehen lassen.“ „Wenn das dein einzigstes Problem ist. Charlie, fahr Michaels Wagen vor die Villa.“ Einer der beiden “Gorillas“ nimmt von Michael den Autoschlüssel entgegen und geht auf Michaels Auto zu. Janine und Michael steigen währenddessen in die Limousine. Sie werden von dem zweiten Mann zur Villa gefahren. Die beiden verbringen dann noch den restlichen Abend in Janines Villa. Kurz nach 2:00 Uhr will Michael nach Hause. „Ich erwarte morgen einen dringenden Anruf.“ „Die Lieferung aus Berlin?“ „Ja.“ „Sehen wir uns morgen?“ „Wir können ja zusammen Mittagessen gehen.“ „OK. Morgen um 12:00 Uhr bei mir. Tschau.“ „Geht klar. Tschau. Und, gute Nacht Janine.“ Michael verlässt die Villa und steigt in seinen Wagen. Er hat extra wenig getrunken, damit er noch autofahren kann. Er fährt zu “seiner“ Villa und geht dann auch gleich ins Bett. Am nächsten Morgen im K11. „Das ist doch echt die Höhe, oder? Wir haben hier Arbeit bis zum geht nicht mehr und der Herr Naseband macht einfach Urlaub. Das ist doch unglaublich.“, beschwert sich Alex. „Ach komm, so schlimm ist das doch auch wieder nicht.“, versucht Gerrit seine Kollegin zu beruhigen. „Trotzdem...“ In diesem Moment geht die Tür auf. Der Staatsanwalt kommt herein. „Morgen. Gibt es schon Neuigkeiten zu dem laufenden Fall?“, will der Staatsanwalt wissen. „Morgen“, grüßen Gerrit und Alex wie aus einem Munde. „Nein, wir sind genauso weit wie gestern.“, berichtet Gerrit. „Was ist eigentlich mit Michael? Warum hat der Urlaub bekommen?“, will Alex vom Staatsanwalt wissen. „Herr Naseband muss seine vielen Überstunden abbauen. Und...“ In diesem Moment klingelt das Handy des Staatsanwaltes. „Kirkitadse“. – „Ah Herr Fuchs Moment noch. Also, wir waren ja fertig. Ich muss jetzt gehen. Bis später.“ Der Staatsanwalt verlässt mit dem Handy am Ohr das Büro. Michael berichtet ihm den bisherigen Ermittlungsstand. „OK. Melden Sie sich wieder, wenn es etwas neues gibt. Auf Wiedersehen.“ Kaum hatte Michael aufgelegt, klingelt das Handy. Es ist Janine. „Hi Janine“ – „OK.“ – “Nein. Das macht mir wirklich nichts aus. Also dann bis 14:00 Uhr.” Einige Zeit später macht sich Michael auf den Weg zu Janine. Er klingelt und schon macht ihm einer der “Gorillas“ vom Vortag auf. Er führt Michael ins Wohnzimmer. Dort ist schon ein Fünf-Gänge-Menü auf dem Tisch aufgebaut. „Wow.“, staunt Michael. “Hi.” „Hi.” „Und, weißt du etwas Neues? Wann kommt die nächste Lieferung?“ „Das dauert noch ein Bisschen. Irgendjemand hat die rechte Hand meines Lieferanten ermordet. Da schwirren gerade überall die Bullen rum.“ „Na ja, macht ja nichts. Ich hab ja noch was. Willst du auch ein bisschen? Ich hab wirklich erstklassiges Kokain. Das bekommst du in der ganzen Stadt nicht.“ „Ne, lass mal. Was hattest du eigentlich so dringendes zu erledigen?“ „Einer von meinen Leuten wurde heute aus dem Knast entlassen. Ich musste ihn doch abholen. Ben, kommst du mal?! Und bring ein bisschen Kokain mit.“ Als Ben zur Tür herein kommt, klappt Michael die Kinnlade hinunter. Er kennt den Mann. Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn. „Mike, hey Mike, was ist denn los?“, fragt Janine. „Nichts. Mir ist nur eingefallen, dass ich gleich einen dringenden Termin hab. Ich muss jetzt gehen.“ Mit diesen Worten verlässt er fluchtartig den Raum. Doch Ben schreit ihm hinterher. „Hey, warte mal!“ Doch Michael hört nicht. Er hat nur noch ein Ziel: So schnell wie möglich aus der Villa. Doch ehe er sich versieht, wird er schon von einem der Männer zurück ins Wohnzimmer verfrachtet. „Was ist denn los?“, will Janine von Ben wissen. „Was los ist? Das kann ich dir ganz genau sagen. Das ist ein Bulle. Das Schwein hat mich damals in den Knast gebracht!“, brüllt Ben. „Was? Stimmt das Mike?“, fragt Janine. „Nein.“ „Natürlich stimmt das.“ „Hey Janine, das stimmt nicht, wirklich nicht. Kann ich jetzt gehen?“ „Nix da. Du bleibst schön hier! Schau doch nach seinem Ausweis.“ Charlie, der Mann, der Michael zurück ins Zimmer verfrachtet hat, durchsucht ihn. Als er Michaels Portmonee findet, gibt er es Janine. Diese schaut nach dem Ausweis. „Hier steht Mike Fuchs. Wäre er ein Polizist, dann würde er sich bestimmt nicht mit seinem richtigen Namen bei mir vorstellen.“ „Dann schau doch nach seinem Handy. Da ist bestimmt die Nummer von seiner Dienststelle eingespeichert. Los Handy her!“ Michael gibt Janine sein Handy. “Da sind nur zwei Einträge. Meine Nummer und die Nummer von einem Sewarion. Und jetzt lass ihn los!“ Daraufhin lässt Charlie Michael los. „Kann ich jetzt gehen?“, fragt Michael. „Ja natürlich. Aber wir sehen uns wieder, oder?“ „Ja klar.“ „Sewarion... Sewarion... Janine, ich weiß wer dieser Sewarion ist.“ Plötzlich springt Michael auf, wie von der Tarantel gestochen. Doch Ben hindert ihn daran. Und gegen ihn hat Michael natürlich keine Chance. „Dieser Sewarion ist ein Staatsanwalt. Und zwar der Staatsanwalt, der mich damals hinter Gitter gebracht hat! Sewarion Kirkitadse!“ „Stimmt das?“ Michael senkt den Kopf und schweigt. „Mike, ich hab dich was gefragt! Stimmt das? Ist das wirklich ein Staatsanwalt?“ Michael schweigt noch immer. „Hallo! Sie hat dich was gefragt, du scheiß Bulle! Sonst hast du doch auch immer so eine große Klappe und immer einen blöden Spruch parat!“ Michael schweigt wieder, überlegt aber fieberhaft, wie er aus der Situation wieder heraus kommt. „Jetzt red schon!“ Plötzlich springt Michael auf. In ihm erwachen ungeahnte Kräfte und er kann sich anfangs gegen Ben und Charlie ganz gut wehren, aber plötzlich bekommt er einen gewaltigen Schlag auf den Hinterkopf. Michael sackt zu Boden und verliert das Bewusstsein. „Was machen wir jetzt mit ihm?“ „Bringt ihn zuerst in den Keller und fesselt und knebelt ihn.“ Wie befohlen zerren Ben und Charlie Michael in den Keller, fesseln ihn an einem Stuhl und knebeln ihn. Danach gehen sie wieder nach oben. „Und jetzt?“, fragt Ben. „Fahrt zu ihm nach Hause und durchsucht sein Haus. Wir müssen wissen, was er von mir wollte. Aber zieht lieber Handschuhe an.“ Sofort machen sich die beiden auf den Weg zu Michaels “Villa“. Dort angekommen brechen sie die Tür auf und gehen hinein. Sie durchsuchen alles, finden aber nichts. Erst als sie ins Badezimmer gehen, kommt ihnen eine Idee. Sie schauen in einem begehrten für Drogen nach. Und tatsächlich befindet sich etwas im Toilettenkasten. Es ist die Akte, die Michael vom Staatsanwalt bekommen hat. Und darin befindet sich noch etwas, ein Handy, Michaels richtiges Handy. Ben nimmt das Handy und die Akte an sich. er überfliegt die Akte kurz und dann machen sie sich auf den Weg zurück zur Villa. Dort angekommen gibt Ben die Akte und das Handy Janine. Sie liest die Akte genau durch und überprüft auch das Handy. „Und jetzt?“, fragt Ben. „Legen wir ihn um?“ „Nein, spinnst du?! Hier steht doch, dass er sich jeden Tag beim Staatsanwalt melden soll. Wenn wir ihn jetzt umlegen, dann schöpfen die doch sofort Verdacht. Schau mal, ob der Penner noch schläft und frag ihn, ob er sich heute schon beim Staatsanwalt gemeldet hat. Und wenn er nicht spurt, wir haben ja noch ein Ass im Ärmel.“ „Mit vergnügen.“ Und schon geht Ben zu Michael in den Keller. In der Zwischenzeit ist Michael schon langsam zu sich gekommen. Er reißt Michael das Klebeband mit voller Wucht weg. „Und, schon wach Herr Kommissar?“ Doch Michael reagiert nicht. „Hey hallo, ich red mit dir!“ Michael würdigt ihm immer noch keinen Blick. Ehe er sich versieht fängt er sich eine gehörige Ohrfeige ein. Jetzt kommt auch Janine in den Keller. „Und, wie sieht’s aus? Redet er?“ „Nein.“ „Jetzt hör mir mal zu Naseband, wenn du glaubst, dass du mich verarschen kannst und mir einen Mord unterschieben kannst, dann hast du dich aber gewaltig geschnitten. Und jetzt sag, wer weiß alles, dass du hier bist?!“ Michael schweigt und richtet seinen Blick auf den Boden. „Ach so ist das. Na ja, wenn du mir nicht helfen willst... Bitte. Du solltest aber wissen, dass ich mehr Informationen über dich habe, als du denkst. Wir haben in deiner Villa, die gar nicht deine Villa ist, noch mehr gefunden, als die Akte. Und zwar deine Dienstwaffe und ein Handy. Da war ne Nachricht auf deinem Handy. Ich weiß ja nicht, ob’s dich interessiert, aber... Hör’s dir einfach an.“ Michael starrt immer noch auf den Boden, aber als er die Stimme auf der Mailbox erkennt, hebt er langsam seinen Blick. „Hi Papa. Du weißt doch, ich hab gerade Ferien und da wollte ich dich besuchen kommen. Meld dich doch noch mal. Falls nicht, treffen wir uns dann morgen im K11.“ „Und wie sieht’s jetzt aus? Du willst doch nicht, dass deinem Sprössling etwas passiert, oder?“ „Was willst du?“ „Hört sich schon besser an. Also, wer weiß jetzt alles, dass du hier bist?“ „Nur der Staatsanwalt.“ „Nur der Staatsanwalt.“ „Nur der Staatsanwalt? Du weißt, was passiert, wenn das nicht stimmt! Mach ihm die Fesseln auf!“ Ben macht, wie ihm befohlen. „Und jetzt?“, will Michael wissen. „Jetzt wirst du den Staatsanwalt anrufen. Du wirst ihm sagen, dass du Neuigkeiten hast und dass du dich ganz dringend mit ihm treffen musst. In einer Stunde beim Kieswerk. Und kein falsches Wort, sonst siehst du deinen Sohn nie mehr wieder.“ Janine gibt Michael sein Undercoverhandy. Mit etwas zittrigen Fingern wählt er die Nummer des Staatsanwalts. „Naseband hier. Ich hab Neuigkeiten. Ich muss Sie ganz dringend treffen. In einer Stunde beim Kieswerk.“ – „Auf Wiedersehen.“ Michael legt auf und gibt Janine das Handy zurück. „Und jetzt, soll ich ihn wieder fesseln?“, fragt Ben. „Nein. Hier, gib ihm das. Mal sehen, was unser Herr Kommissar so aushält.“ Janine nimmt eine Heroinspritze aus seiner Tasche. „Was? Ne komm...“, beginnt Michael. Doch ehe er sich versieht, hat er die Spritze auch schon in seinem rechten Arm stecken. Er verliert das Bewusstsein, da er ja an keine Drogen und schon gar keine so hohe Dosis gewohnt ist. 50 Minuten später kommt der Staatsanwalt beim Kieswerk an. Er wartet auf Michael, der natürlich nicht kommt. Plötzlich hört man einen lauten Knall. Der Staatsanwalt fällt zu Boden. Er wurde angeschossen. Er hört noch ein Auto, das mit quietschenden Reifen weg fährt. Dann greift er zu seinem Handy, das er in der Tasche hat, und ruft Polizei und Krankenwagen. Als der Krankenwagen ankommt, kümmert sich gleich ein Arzt um den Staatsanwalt. Doch dieser verliert das Bewusstsein. Das letzte, was er sagen kann, ist “Naseband“. 10 Minuten später klingelt im K11 das Telefon. Alex hebt ab. „Rietz, K11.“ – „Was? Wir kommen sofort.“ – Na gut. Aber wir schicken euch dann die Spurensicherung.“ Nachdem Alex aufgelegt hat, ruft sie sofort die Spurensicherung und schickt sie zum Kieswerk. „Was ist denn passiert?“, will Gerrit von Alex wissen. „Der Staatsanwalt wurde angeschossen.“ „Was?“ „Ja. Ich frag mich nur, was er im Kieswerk wollte.“ „Im Kieswerk? Das fragst du ihn am besten selbst.“ Doch dazu wird es so bald nicht kommen, denn die Kommissare erfahren am nächsten Tag, dass der Staatsanwalt ins Koma gefallen ist. Sie haben auch schon den Bericht der Spurensicherung auf Alex’ Schreibtisch liegen. „Die Tatwaffe wurde gefunden. Sie lag einige Meter vom Staatsanwalt entfernt. Das kann doch nicht...“ „Was ist los?“ „Das ist Michaels Dienstwaffe.“ „Was?“ Bei Michael. Er ist nun wieder in einem einigermaßen normalem Zustand. Ben kommt zu ihm in den Keller. „Und, wie hat dir das Heroin gefallen? Eigentlich schade, den guten Stoff für dich zu verplempern.“ „Was habt ihr mit meinem Sohn gemacht?“ „Warum, was sollen wir gemacht haben. Er ist doch gar nicht in München. Der wird jetzt schön brav in Düsseldorf in der schule sitzen. Oder haben die da etwa Ferien?“ „Was...?“ Jetzt überlegt Michael erst. Sein Sohn hat doch gar keine Ferien. Vor lauter Sorge hatte er gar nicht dran gedacht. Aber woher kam dann das Gespräch auf der Mailbox?, fragt er sich. „Und du willst ein guter Bulle sein, ein Kriminaloberkommissar?! Das Gespräch, dass wir dir vorgespielt haben, war ein altes Gespräch, dass noch auf deinem Handy gespeichert war. Ach ja, du kannst die Hoffnung, dass dich hier jemand findet sofort vergessen. Es weiß nämlich niemand mehr, dass du hier bist. Der Staatsanwalt weilt leider nicht mehr unter uns.“ „Was? Ihr habt ihn umgebracht?!“ „Ja. Und falls dich die Bullen jemals finden werden, werden sie denken, dass du dafür verantwortlich bist. Die haben die Waffe bestimmt schon gefunden. Und der Staatsanwalt wurde mit deiner Dienstwaffe erschossen.“ „Meine Dienstwaffe? Aber...“ „Ja, schon richtig. Wir waren in deiner Wohnung und haben dafür, dass wir die Waffe mitgenommen haben, auch etwas zurückgelassen., Kokain und Heroin.“ „Damit werdet ihr nicht durchkommen. Meine Kollegen wissen, dass ich weder Drogen nehme, verkaufe, oder mit dem Mord etwas zu tun habe.“ „Wenn du meinst. Hier dein Heroin, damit du auch schön abhängig wirst.“ Und schon wieder hat Michael eine Spritze im Arm. Derweil im K11. „Und, ist Michael bei Mike?“, fragt Gerit seine Kollegin. „Nein. Mike hat gesagt, dass er schon seit einer Woche nicht mehr mit Michael gesprochen hat.“ „Plötzlich springt die Tür auf. Eine Frau kommt herein. „Frau Echtler, was machen Sie denn hier?“ „Ich werde ab sofort die Ermittlungen gegen Ihren Kollegen leiten! Die Sperre ist aufgehoben. Und außerdem war das Verbot Ermittlungen zu leiten völlig unberechtigt und unbegründet. „Von wegen, Sie haben meinen Kollegen ins scharfe Messer laufen lassen.“ „Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so aufregen. Ihm ist doch gar nichts passiert. Im Gegenteil. Er hat einen meiner Männer überwältigt und gefesselt.“ „Aber...“ „Kein aber. Sie müssen sich damit abfinden, dass ich wieder hier bin! Und jetzt zum Fall. Auf der Tatwaffe, die übrigens sie Dienstwaffe Ihres Kollegen ist, waren nur seine Fingerabdrücke. Und das Letzte, was der Staatsanwalt gesagt hat, bevor er ins Koma gefallen ist, war „Naseband“. Wie erklären Sie sich das? Und wo ist Ihr Kollege überhaupt?“ „Das ist bestimmt nur ein Irrtum. Vielleicht ist ihm seine Waffe gestohlen worden. Er hat zur Zeit Urlaub.“ „Und wo im Urlaub? Er ist bestimmt schon auf der Flucht!“ „Er hat damit nichts zu tun.“ „Woher wollen Sie das wissen?“ „Warum hätte er überhaupt auf den Staatsanwalt schießen sollen?“ „Vielleicht ist er in kriminelle Machenschaften verwickelt und der Staatsanwalt ist ihm auf die Schliche gekommen.“ „Das ist ja absurrt.“ „Das werden wir ja sehen. Die Kollegen sind schon auf dem Weg zu seiner Wohnung und dann werden wir ja sehen. Ich mach mich jetzt auch auf den Weg und verspreche Ihnen, ich werde etwas finden!“ So verlässt die interne Ermittlerin das Büro und verlässt die Kommissare verdutzt zurück. Am nächsten Morgen sitzen Alex und Gerrit schon im Büro, als Frau Echtler mit einem triumphierenden Lächeln durch die Tür kommt. „Ich hab’s doch gewusst.“ „Was haben Sie gewusst?“ „Dass Herr Naseband in kriminelle Machenschaften verwickelt ist! Wir haben in seinem Badezimmer in seinem Toilettenkasten fünf Kilo Kokain und drei Kilo Heroin gefunden. Und auf den Päckchen sind seine Fingerabdrücke und die von einem gewissen Ben Richter.“ „Das kann nicht sein! Das glaub ich einfach nicht.“ „Ist aber so. Ich werde jetzt sofort eine Großfahndung einleiten und das SEK zu diesem Richter schicken. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dort Herrn Naseband antreffen werden!“ Und mit diesen Worten rauscht die interne Ermittlerin aus dem Büro. „Das kann doch nicht sein! Gerrit, ich glaub das einfach nicht!“ „Das ist bestimmt nur ein Irrtum. Das wird sich alles aufklären, wenn Michael wieder hier ist.“, versucht Gerrit seine Kollegin zu beruhigen. „Hoffentlich.“ Bei Janine: Plötzlich kommt Ben ins Zimmer gerannt. „Die Bullen kommen! Schnell Janine. Draußen wimmelt es nur so davon.“ „Schnell, geh in den Keller und mach die Fesseln von dem Bullen ab.“ Kaum ist Ben im Keller verschwunden, stürmt das SEK auch schon das Haus und kommen ins Wohnzimmer. „Hände hoch!“ Janine nimmt die Hände nach oben und bekommt dann auch sofort Handschellen angelegt. „Wo ist Ben Richter?“, wird sie von einem Polizisten gefragt. „Los, reden Sie schon!“ „Er ist im Keller.“, antwortet Janine nach kurzem Zögern. Sofort stürmen fünf SEK-Leute in den Keller. Sie durchsuchen alle Räume, bis sie am letzten Raum des Ganges angekommen sind. Sie reißen die Tür auf und sehen zwei Männer, Michael und Ben Richter. „Hände an die Wand und Beine auseinander!“, schreit einer der Männer. Die beiden machen auch, was ihnen gesagt wird. Sie werden durchsucht und verhaftet. Danach werden sie aufs Kommissariat gebracht, Michael ins Vernehmungszimmer zu Frau Echtler und Janine ins Büro zu Alex und Gerrit. „Was machen Sie denn hier?“, fragt Michael ungläubig. „Da schauen Sie aber, was?“, fragt Frau Echtler. „Warum wollten Sie den Staatsanwalt töten? Ist er Ihnen auf die Schliche gekommen und wollte Ihre kriminellen Machenschaften auffliegen lassen?!“, redet die interne Ermittlerin auf den Kommissaren ein. „Warum? Ist der Staatsanwalt nicht tot?“, fragt Michael. „Nein.“ „Dann muss ich zu ihm. Ich muss sofort mit ihm sprechen!“ „Sie dürfen und können auch gar nicht mit ihm sprechen.“ „Und warum kann ich nicht mit ihm sprechen?“, erhebt Michael seine Stimme. „Jetzt reißen Sie sich mal zusammen. Der Staatsanwalt liegt im Koma. Und daran sind nur Sie schuld!“ „Das ist überhaupt nicht wahr. Ich hab überhaupt nichts gemacht! Was haben Sie eigentlich gegen mich? Immer soll ich alles gewesen sein!“ „Dann schildern Sie doch mal das Vorgefallene aus Ihrer Sicht.“ „Ich kann nicht.“ „Und warum können Sie nicht?“ Michael senkt seinen Blick und schweigt. Er denkt daran, was ihm der Staatsanwalt gesagt hat. Dass er mit niemandem darüber sprechen darf und dass er einen Maulwurf befürchtet. „Ich kann einfach nicht. Verstehen Sie das doch.“ „Gut. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie vorläufig festzunehmen. Bringen Sie ihn in eine Zelle.“ Der Polizist im Vernehmungszimmer legt Michael Handschellen an und führt ihn dann ab. Danach geht Frau Echtler ins Büro. „Und, was haben Janine Berg und Ben Richter gesagt?“, will sie von den beiden Kommissaren wissen. „Nichts.“, antwortet Alex. „Wo ist überhaupt Michael?“ „Er ist in seiner Zelle.“ „Wie bitte?“ „Sie haben schon richtig gehört.“ „Warum? Was hat er gesagt?“ „Er hat gar nichts gesagt. Und jetzt entschuldigen Sie mich.“ Die Ermittlerin verlässt mit diesen Worten das Büro. „Ich muss jetzt sofort zu Michael.“ „Aber Alex, du kannst doch gar nichts für ihn tun.“ „Ich will aber wissen, was passiert ist.“ SO macht sich Alex auf den Weg. Dort angekommen bittet sie den Wärter, sie in die Zelle zu Michael zu lassen. „Hi Michael.“ „Hey Alex, gut, dass du da bist.“ „Wie geht’s dir? Und warum hast du bei der Echtler nichts gesagt?“ „Ich konnte nicht. Wie geht es eigentlich dem Staatsanwalt?“ „Den Umständen entsprechen. Aber erzähl mir jetzt erst mal, was passiert ist.“ „Aber der Staatsanwalt...“ Vergiss doch jetzt mal den Staatsanwalt. Erzähl mir, was passiert ist!“ „Also, an dem Morgen, als ich verschlafen habe, warst du und Gerrit schon bei einem Einsatz. Als ich dann ins Büro kam, war der Staatsanwalt im Büro. Er sagte, dass er einen Undercovereinsatz für mich hätte. Wir sind dann in sein Büro gefahren. Dort hat er mir dann meine falschen Papiere und eine Akte mit allen Informationen gegeben. Darin stand alles, was ich wissen musste. Ich sollte mit Janine Berg Kontakt aufnehmen und so Beweise gegen sie sammeln. Es lief auch alles ganz gut, bis Ben Richter auftauchte. Ich hab ihn mal festgenommen und er hat mich auffliegen lassen. Sie haben mich dann im Keller gefesselt und mich gezwungen zu sagen, wer alles von meinem Einsatz weiß. Mir blieb keine andere Wahl. Ich musste ihnen sagen, dass nur der Staatsanwalt Bescheid wusste. Und dann haben sie mich gezwungen die spätere Tatwaffe anzufassen. So kamen auch meine Fingerabdrücke darauf. Und ich musste auch noch einen Termin mit dem Staatsanwalt ausmachen, im Kieswerk. Sie wollten ihn umbringen. Und das schlimmste kommt ja erst noch. Sie haben mir Heroin gespritzt, um mich ruhig zu stellen.“ „Und jetzt? Bist du schon abhängig?“, fragt Alex entsetzt. „Nein, ich glaube nicht. Aber die Echtler hat von mir eine Blutprobe untersuchen lassen. Und wenn sie das Ergebnis hat, denkt sie bestimmt, dass ich Drogen nehme.“ „Warum hast du das eigentlich der Echtler nicht erzählt?“ „Ganz einfach. Der Staatsanwalt vermutet einen Maulwurf unter den Kollegen.“ „Und wie kann ich dir jetzt helfen?“ „Du kannst mir gar nicht helfen. Mir kann nur noch der Staatsanwalt helfen!“ „Der liegt aber im Koma.“ „Ich weiß.“ „Ich muss jetzt auch wieder gehen.“ „Hey Alex...“ „Ja?“ “Kannst du mir Bescheid sagen, wenn der Staatsanwalt wieder zu sich gekommen ist?“ „Ja mach ich.“ „Und du darfst aber wirklich niemandem außer von mir aus Gerrit sagen, was ich dir gerade erzählt habe. Der Staatsanwalt ist sich ganz sicher, dass es einen Maulwurf unter den Kollegen gibt.“ „Ja, ich sag schon niemandem was. Machs gut.“ Alex verlässt die Zelle und Michael lässt sich niedergeschlagen auf sein Bett sinken, wenn man das überhaupt als Bett bezeichnen kann. Zurück im Büro fragt Alex ihren Kollegen Gerrit, ob es schon etwas Neues vom Staatsanwalt gebe. „Nein, ich weiß noch nichts neues. Was ist jetzt mit Michael? Hat er dir etwas gesagt?“ Alex erzählt Gerrit die ganze Geschichte. „Und was machen wir jetzt?“ Wir können nichts machen. Wir müssen warten, bis der Staatsanwalt aus dem Koma erwacht.“ Da es ja nichts besseres zu tun gibt, stürzen sich die Beiden in die Arbeit. Als die Beiden am nächsten Morgen ins Büro kommen, sitzt schon jemand darin. Es ist Michael. „Was machst du denn hier?“, entfährt es Alex. „Erst mal guten Morgen. Der Staatsanwalt ist wieder zu sich gekommen und hat ich entlastet. Außerdem hat einer von Janines Handlangern ausgepackt. Und so blieb der Echtler nichts anderes übrig, als mich aus dem Knast zu lassen. Die war vielleicht sauer. Na ja, aber Hauptsache ist ja, dass es dem Staatsanwalt wieder einigermaßen gut geht und der Fall geklärt ist.“ „Wie geklärt? Gab es denn jetzt einen Maulwurf?“, will Alex wissen. „Ja. Der Handlanger hat ja gequatscht und verraten, dass sie Informationen von einem Kollegen vom Drogendezernat hatten. Und jetzt können wir ins Krankenhaus fahren und den Staatsanwalt besuchen...“
 

 

 

Angst um die Mutter

„Warum? Warum hab ich mich nur darauf eingelassen? Ich hätte doch auch einfach die Wahrheit sagen können! Aber was hätten die dann mit meiner Mutter gemacht? Nein! Es war schon richtig, was ich gemacht habe.“ Diese Gedanken gehen Branco nun schon seit dem Tag seiner Inhaftierung durch den Kopf. Er steht unter Verdacht eine Frau ermordet und Michael angeschossen zu haben. Doch plötzlich geht die Zellentür auf und Michael kommt herein. „Was willst du denn schon wieder hier? Ich hab dir bereits alles gesagt.“, sagt Branco. „Warum hast du mich angelogen? Du hast gar nicht auf mich geschossen, stimmt’s? Und übrigens, deine Mutter ist nicht verreist. Wir haben sie gefunden.“ „Wie gefunden? Geht’s ihr gut? Ist sie frei?“ „Ja natürlich ist sie frei und gut geht’s ihr soweit auch. Und jetzt erzähl mir, warum du die ganze Zeit gelogen hast.“ „Ich, ich musste es tun. Die Schweine haben meine Mutter entführt.“ „Wer hat deine Mutter entführt?“ „Das waren Hans und Karl Walter.“ „Karl Walter? Sagt mir irgendwas.“ „Ja, vor zwei Jahren haben wir ihn wegen Mordes festgenommen und seine Söhne Karl und Hans wollen sich jetzt dafür rächen. Und er hat sich vor kurzer Zeit im Knast umgebracht. Das haben sie mir erzählt.“ Was? Na ja, jetzt müssen wir erst mal schauen, dass wir dich da wieder raus bekommen.“ „Und wie? Die Echtler glaubt mir doch eh kein Wort.“ „Lass mich nur machen. Ich ruf den Staatsanwalt an.“ „Michael verlässt die Zelle und ruft sofort den Staatsanwalt an. Dann geht er ins Büro. dort wartet Alex. „Und, was hat Branco gesagt?“, fragt Alex. „Branco wurde erpresst. Karl und Hans Walter haben seine Mutter entführt. Wir müssen jetzt sofort eine Fahndung nach den beiden rausgeben.“ Nach drei Stunden Büroarbeit – die muss ja schließlich auch mal sein – geht die Tür auf und Branco kommt herein. „Branco, was machst du denn hier?“ „Der Staatsanwalt war bei mir und hat mir geholfen. Er kennt den Haftrichter sehr gut und hat bei meiner Freilassung ein bisschen nachgeholfen.“ „Und weiß Frau Echtler schon, dass du raus bist?“, fragt Alex. „Nein, ich glauben nicht. Aber bei ihr bin ich jetzt unten durch.“ „Na dann, willkommen im Club.“, sagt Michael. „Sehr witzig. Hat die Fahndung schon was ergeben?“ „Nein, leider nicht.“ Da geht Plötzlich die Tür auf und Frau Echtler kommt herein. Sie will sich über den Stand der Ermittlungen im Fall Vukovic informieren, als sie Branco sieht. „Was machen Sie denn hier? Warum sind Sie nicht im Gefängnis?“ „Ganz einfach, weil er unschuldig ist.“, verteidigt Michael seinen Kollegen. „Sie, gerade Sie sollten ganz ruhig sein. Sie sollten froh sein, dass Sie bei dem Mordanschlag überlebt haben!“ Das war kein Mordanschlag. und wenn, dann nicht von Branco!“, schreit Michael sie schon fast an. „Ach nein? Und warum hat Herr Vukovic bei der Vernehmung gelogen?“ „Weil...“,beginnt Branco, doch weiter kommt er nicht, denn Michael fällt ihm ins Wort: „Das verstehen Sie eh nicht. Los komm Branco. Wir haben noch was zu erledigen.“ Mit diesen Worten verlässt Michael mit Branco im Schlepptau das Büro. Sie lassen Frau Echtler verdutzt stehen. „Was haben die vor? Wissen Sie, was die beiden jetzt machen?“ „Nein, ich hab keine Ahnung.“ Alex bleibt tief über die Akte gebeugt, die sie gerade bearbeitet. Frau Echtler denkt, dass sie mehr weiß, aber sie merkt auch, dass sie aus ihr nichts herausbekommt. Deshalb verlässt sie das Büro. Zehn Minuten später geht die Tür wieder auf und Michael und Branco kommen herein. „Und, ist sie weg?“, fragt Michael. „Ja, sie ist weg.“, antwortet Alex mit einem Lachen. „Hey Kollegen, wir machen heute Abend noch einen drauf. Kommst du mit?“, fragt Michael. „Ne, ich treff mich noch mit ner Freundin.“ „Auch gut. Dann gehen wir halt allein.“ Die Kommissare arbeiten noch eine Stunde und dann machen sie sich auf den Weg nach Hause. Für Branco und Michael wird es noch ein langer Abend. Sie trinken auch ein wenig über den Durst. Deshalb kommen sie am nächsten Morgen auch ein bisschen zu spät zur Arbeit. Sie treffen sich auf dem Parkplatz und machen sich dann auf den Weg Büro. Noch nichts ahnend, was sie gleich erwarten wird. Sie öffnen die Bürotür und betreten dieses. Schlagartig verschlägt es ihnen ihre gute Laune. Im Büro sitzen Alex, der Staatsanwalt und Frau Echtler. Sie haben alle einen düsteren Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. „Guten Morgen.“, grüßen beide, aber keiner grüßt zurück. „Was ist denn hier los? Gibt’s schon was neues von der Fahndung?“, fragt Branco. „Ja allerdings. Hans Walter wurde heute Nacht ermordet aufgefunden.“, sagt Frau Echtler. „Was?“, fragt Branco überrascht. „Sie brauchen gar nicht so zu tun.“ „Was soll das jetzt heißen?“ Jetzt legt Frau Echtler erst richtig los: „Das soll heißen, dass Sie und Herr Naseband unter Verdacht stehen, Hans Walter ermordet zu haben.“ „Wie bitte? Ich hab mich doch wohl verhört!“, sagt Michael aufgebracht. „Mit Nichten. Kommen Sie Herr Naseband. Wir gehen ins Vernehmungszimmer.“ Michael und die interne Ermittlerin verlassen das Büro und gehen ins Vernehmungszimmer. „Wie kommen Sie darauf, dass Herr Vukovic und ich den Mann ermordet haben sollen?“ „Das kann ich Ihnen sagen.“ „Da bin ich aber mal gespannt.“ „Sie waren ja so blöd und haben Spuren hinterlassen!“ „Ach ja, und welche?“ „Neben der Leiche wurde ein Zigarettenstummel mit Ihrer DNA gefunden. Also geh ich mal schwer davon aus, dass der Stummel von Ihnen ist.“ „Was? Das kann gar nicht sein!“ „Und was ist mit Branco, ich meine Herrn Vukovic?“ „Unter den Fingernägeln des Opfers wurden nämlich seine Hautpartikel gefunden.“ „Das Labor muss sich irren. Welches Motiv soll er beziehungsweise ich gehabt haben?“ „Rache. Hans Walter hat mit seinem Bruder die Mutter von Herrn Vukovic entführt. Dafür wollte Herr Vukovic sich rächen.“ „Und was hab ich mit der Sache zu tun?“ „Ganz einfach. Herr Vukovic war zu feige um die Tat alleine zu begehen. Und nun sagen Sie mir, wer von Ihnen beiden zugestochen hat!“ „Keiner von uns beiden. Wir sind unschuldig.“ Zur gleichen Zeit wird Branco vom Staatsanwalt vernommen. „Dann sagen Sie mir mal, wo waren Sie gestern so zwischen 0:00 und 02:00 Uhr?“, fragt der Staatsanwalt. „Wir, also Michael und ich waren in der Kneipe in der *****straße. Von wann bis wann?“ „Von ca. 22:00 bis 01:50 Uhr.“ „Das werden wir überprüfen.“ „Tun Sie das.“ „Herr Vukovic, es tut mir Leid, dass ich Sie nun schon wieder suspendieren lassen muss, aber Sie wissen doch selbst, ich muss mich an die Fakten halten! Also, geben Sie mir bitte Ihren Dienstausweis und Ihre Waffe.“ Der Staatsanwalt nimmt die Sachen an sich und verlässt dann das Büro. Dann darf auch Alex wieder ins Büro, die der Staatsanwalt vor der Vernehmung hinausgeschickt hat. Auf dem Gang begegnet der Staatsanwalt Frau Echtler, die gerade aus dem Vernehmungszimmer kommt. Auch sie hat den Dienstausweis und die Waffe von Michael. Sie übergibt die Dinge dem Staatsanwalt und dann gehen beide ihrer Wege. Kurz darauf kommt auch Michael aus dem Vernehmungszimmer und geht ins Büro. Dort reden Alex und Branco über die Vernehmung und dass unter den Fingernägeln des Opfers die Hautpartikel von Branco sind. Michael dagegen setzt sich auf seinen Schreibtisch und denkt laut nach. „Wie kann das sein? Ich war noch nie am Tatort. Wie können meine Kippen dort hingekommen sein?“ „Ich habs!“, schreit Branco schon fast. „Es kann nur Karl Walter gewesen sein. Er muss seinen Bruder ermordet haben.“ „Wie kommst du darauf?“, fragt Michael seinen Kollegen. „Michael, ich muss dir was beichten. Ich hab euch nicht alles erzählt. Als meine Mutter entführt wurde, da...“ Plötzlich redet Branco nicht mehr weiter. Er denkt: „Soll ich das jetzt wirklich sagen?“ Doch er wird von Michael wieder aus seinen Gedanken gerissen. „Jetzt sag schon!“ Karl Walter sagte, er sagte, dass ich ihm ein paar deiner Zigarettenstummel besorgen soll, sonst würde er meine Mutter umbringen.“ „Was? Bist du verrückt?!“ „Michael, ich...“ „Ist schon gut. Tut mir Leid. Ich weiß doch, dass du dir Sorgen um deine Mutter gemacht hast.“ „Ich hätte es aber trotzdem nicht machen dürfen.“ „Ist gut jetzt.“ „Nichts ist gut. Du stehst unter Versacht und wer ist Schuld? Ich!“ „Jetzt beruhige dich erst mal. Wir werden unsere Unschuld schon irgendwie beweisen können.“ „Und wie?“ „Keine Ahnung. Hat die Fahndung schon etwas ergeben?“, wendet sich Michael jetzt an Alex. „Nein.“, antwortet diese. „Es gibt keine Spur von ihm.“ Auf einmal geht die Tür auf. Andre´ kommt herein. Er hat einen Brief in der Hand. „Hier, das wurde gerade von einem Kurier für euch abgegeben.“ Andre` deutet auf Branco und Michael. „Danke.“, bedankt sich Branco. Er nimmt den Brief in die Hand und sagt: „Adressiert an Vukovic und Naseband.“ „Los mach auf!“, fordert Michael. Branco öffnet den Brief und liest vor: „Ich hoffe, es gefällt euch im Knast. Wenn ihr das liest, sitze ich schon längst im Flieger nach Mallorca. Und an eines solltet ihm im Knast immer denken: Ihr sein Versager! Richtige Versager!!!“ Michael greift sofort zum Hörer und ruft die Fluggesellschaft an. Er erfährt, dass in 35 Minuten ein Flieger nach Mallorca geht. „Los, worauf wartet ihr noch?“, sagt Michael. „Komm Alex.“, unterstützt ihn Branco. „Hey, hallo ihr sein suspendiert, schon vergessen?“ „Das ist mir doch egal. Jetzt komm endlich.“ Weil ihre Kollegen keine Ruhe mehr geben, muss Alex nachgeben und sie machen sich gemeinsam auf den Weg zum Flughafen. Dort angekommen sehen sie Karl Walter, wie er gerade durch den Check In gehen will. Sie gehen ihm langsam hinterher. Doch als dieser die Kommissare bemerkt, ergreift er die Flucht. „Bleiben Sie sofort stehen. Sie haben keine Chance.“, schreit Michael. Plötzlich dreht sich Karl Walter um. Er zieht blitzschnell eine Waffe und nimmt einen Passanten als Geisel. „Legen Sie Ihre Waffen auf den Boden!“ Alex geht in die Hocke, um ihre Waffe niederzulegen. „Und was ist mit Ihnen. Hören Sie schlecht?“, fragt der Geiselnehmer. „Wir haben keine Waffen dabei.“, sagt Michael und will den Geiselnehmer beruhigen, was ihm aber nicht gelingt. „Und wo sollen die sein?“ „Die,... die sind beim Staatsanwalt.“, antwortet nun Branco. „Beim Staatsanwalt? Dann sind Sie ja suspendiert worden. Sie dürfen gar nicht hier sein.“ Während Karl Walter mit Michael und Branco redet, ist er abgelenkt und Alex wittert ihre Chance. Sie schießt ihm ins Bein und entreißt ihm die Geisel. Er fällt auf den Boden. „Das war’s dann wohl.“, sagt Michael. „Noch nicht ganz. Eine Kugel hab ich noch.“ Er nimmt die Waffe und zielt auf Branco. Dieser wird mitten in den Bauch getroffen. Er sinkt zu Boden und bleibt reglos liegen. Michael rennt sofort zu seinem Kollegen. „Branco! Hey Branco! Aufwachen! Wach auf Junge!“ Michael greift zu seinem Handy. „Naseband hier. Wir brauchen dringend einen Notarzt zum Flughafen.“ Wenige Minuten später kommt der Krankenwagen auch schon an. „Können Sie schon etwas sagen?“ „Nein. Wir müssen ihn mit ins Krankenhaus nehmen.“ Und schon wird Branco auf eine Trage gehievt und in den Wagen gebracht. Der Krankenwagen fährt los und Michael und Alex fahren mit Karl Walter ins Kommissariat. Sie bringen ihn ins Vernehmungszimmer und befragen ihn dort. „Warum haben Sie gerade auf meinen Kollegen geschossen?“, fragt Michael. „Wie geht es ihm denn? Hoffentlich stirb er!“ „Sie...“ „Michael! Warum haben Sie Ihren Bruder ermordet?“ „Er wollte zur Polizei gehen.“ „Und das war Grund genug, ihn umzubringen?“ „Das sehen Sie doch!“ „Führen Sie ihn ab. Ich kann ihn nicht mehr sehen.“, sagt Michael zu dem Polizisten, der hinter Karl Walter steht. Der Polizist legt ihm Handschellen an und zerrt ihn, da er nicht freiwillig will, aus dem Raum. in der Tür schreit er noch: „Das werden Sie noch bereuen! Sie und Ihr Kollege, falls er überhaupt überlebt.“ Die beiden Kommissare gehen zurück ins Büro. Dort klingelt gerade das Telefon. Alex nimmt den Hörer ab und erfährt, dass Branco gerade erfolgreich operiert wurde. So hat die Sache doch noch ein glückliches Ende gefunden. Branco hat keine bleibenden Schäden davon getragen und kann nach zwei Wochen Urlaub seinen Beruf wieder ausüben.

 

 

 


Verhängnisvolle Stalkerin

Es ist morgen. Alex und Gerrit kommen gemeinsam am Parkplatz des Kommissariats an. Sie gehen zusammen ins Büro. Als sie die Tür öffnen bleibt ihnen fast das Herz stehen. Von der Bürotür bis zu Michaels Schreibtisch führt ein breiter Gang mit Rosen.
A: Was ist denn hier passiert?
G: Ich hab keine Ahnung. Vielleicht hat Michael eine neue Verehrerin.
A: Ja, vielleicht!
Da geht schon die Türe auf und Michael kommt herein.
M: Was ist denn hier passiert????????
A: Das wollten wir eigentlich dich fragen.
M: Woher soll ich das denn wissen?
G: Du hast bestimmt eine Verehrerin? **grins**
M: Lach nur. Du kannst das jetzt alles aufräumen. Ich muss zum Staatsanwalt. Ich hab einen wichtigen Termin.
Und schon ist er aus dem Büro verschwunden und Gerrit schaut dumm aus der Wäsche.
A: Du hast ja gehört, was der „Chef“ gesagt hat. AUFRÄUMEN!!! Ich muss Akten bearbeiten.

Zur gleichen Zeit geht Michael auf den Parkplatz und steigt in sein Auto ein. Er fährt langsam und gemütlich, denn der Termin ist erst in 2 1/2 Stunden. Auf dem Weg zum Staatsanwalt sieht er plötzlich am Straßenrand eine Frau sehr stark winken. Er fährt rechts ran und steigt aus.
M: Ist etwas passiert? Kann ich ihnen irgendwie helfen?
F: Ich habe einen Autoschaden.
M: Ich helfe ihnen schnell.
Im Motor war nur eine Schraube locker und deshalb war das Problem gleich behoben und der Wagen lief wieder. Die Frau ist sehr dankbar und ladet Michael noch zu einer Tasse Kaffee ein. Er hat ja noch 2 Stunden Zeit und deshalb nimmt er das Angebot dankend an. Bei ihrer Wohnung angekommen gehen die beiden hinein. Die Frau macht schnell Kaffe und bringt Michael auch gleich eine Tasse. Doch schon bald merkt er, dass er den Kaffee nicht trinken hätte sollen. Er wird langsam müde und schläft ein. Als er aufwacht, ist er an einem Bett mit seinen Handschellen gefesselt und seine Waffe ist weg............

Da geht plötzlich die Tür auf und eine Frau kommt herein. Aber es ist nicht die Frau, der er geholfen hat und die ihm den Kaffee gegeben hatte. Es ist Frau Braun, eine Frau, die ihn schon seit Wochen verfolgt.

M: Was wollen Sie von mir? Reicht es nicht, dass Sie mich die ganze Zeit verfolgen?! Und wo ist meine Waffe?

B: (Frau Braun) Du wolltest ja nicht freiwillig mit mir zusammen sein. Da hab ich halt einen anderen Weg gefunden. Und um deine Waffe brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die ist bei mir in guten Händen.

Mittlerweile sind schon drei Stunden vergangen und der Staatsanwalt wartet immer noch auf Michael. Alex und Gerrit sind im Büro. Gerrit ist sauer, weil er sich schon ein paar mal an den Rosen gestochen hat.

A: Jetzt jammere doch nicht wegen jedem kleinen Picks.

Gerrit verzieht das Gesicht und gerade als er Alex antworten will, klingelt das Telefon.

A: Rietz K11.

S: Kirkitadse hier. Ich wollte Sie nur fragen, ob Herr Naseband noch im Büro ist. Ich warte nun schon fast zwei Stunden auf ihn.

A: Guten Tag Herr Staatsanwalt. Michael ist schon vor 4 Stunden losgefahren. Aber vielleicht hat er ja nur eine Autopanne.

S: Wollen wir hoffen, dass nichts schlimmeres passiert ist. Geben Sie mir Bescheid, wenn Herr Naseband im Büro auftaucht.

Nach diesem Gespräch macht sich Alex ein bisschen Sorgen um Michael und versucht ihn auf dem Handy zu erreichen. Aber es ist ausgeschalten. Keine 5 Minuten später klingelt schon wieder das Telefon.

A: Rietz K11.

H: (Huber) Mein Name ist Robert Huber. Bitte kommen Sie schnell in das Waldstück in der Grünen Gasse.

A: Wir kommen sofort.

Bevor Alex aufgelegt hat, steht Gerrit schon an der Tür. Kurze Zeit später kommen die beiden am Waldrand an. Sie sehen einen Mann, der eine völlig verstörte Frau im Arm hat.

H: Sind sie von der Polizei? Mein Name ist Robert Huber. Ich habe Sie angerufen.

G: Wir sind von der Kripo. Was ist den passiert?

H: Ich bin wie jeden Tag um diese Uhrzeit durch den Wald gejoggt und da hab ich die Frau im Gebüsch gefunden.

Alex geht mit der Frau ein paar Meter weiter, um die Frau zu befragen.

A: Was ist denn passiert?

F: Ich habe einen Spaziergang durch den Wald gemacht und da hat mich plötzlich jemand von hinten mit einer Waffe bedroht. Dann hat er mir die Augen verbunden und mich.....er hat mich.....

A: Schon gut. Er hat Sie vergewaltigt?

F: Ja. Aber er hat sein Handy verloren. Hier.

Die Frau gibt Alex das Handy. Nach der Vernehmung der beiden Zeugen bringen Alex und Gerrit die Frau ins Krankenhaus, um sie nach Spuren des Täters untersuchen zu lassen.

Am nächsten Morgen ist Michael immer noch nicht aufgetaucht. Alex sitzt schon an ihrem Schreibtisch, als Gerrit herein kommt. Er hat einen düsteren Gesichtsausdruck.

A: Was ist dir den über die Leber gelaufen?

M: Ich hab den Bericht der Spusi. Sie haben den PIN-Code des Handys knacken können und haben es ausgewertet.

A: Ja und jetzt, konnte herausgefunden werden, von wem es ist?

G: Ja.

A: Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase herausziehen. Von wem ist es?

G: Na ja, also es ist von...

A: Jetzt sag schon.

G: Das Handy ist von... es ist von Michael!

A: Was!!! Das kann doch nicht sein!

G: Es ist aber so. Hier steht es. Schwarz auf weiß.

A: Vielleicht war ja Michael schon mal in dem Wald.

G: Kann schon sein. Aber was machen wir jetzt?

A: Wir machen jetzt gar nichts. Wir machen unsere Arbeit und warten bis Michael wieder kommt. Dann wird sich das schon aufklären.

Also gehen die Kommissare an ihre Arbeit und es dauert keine Stunde, das klopft es schon an der Tür. Ohne auf ein „herein“ zu warten geht die Tür auf und eine Frau kommt herein. Es ist Frau Echtler, eine interne Ermittlerin.

A: Guten Morgen Frau Echtler. Was führt Sie denn zu uns?

Die Ermittlerin sieht sehr sauer aus und ihr Blich schweift auf den Schreibtisch von Alex, auf dem immer noch der Bericht der Spurensicherung liegt.

E: Tun Sie doch nicht so scheinheilig! Sie wissen genau, warum ich hier bin. Aber dieses mal können Sie ihrem Kollegen nicht mehr aus der Patsche helfen. Sein Handy wurde bei dem Opfer gefunden und da gibt es keinen Irrtum. Wo ist er überhaupt?

G: Wir wissen es nicht. Er ist schon seit gestern spurlos verschwunden.

E: Schon wieder ein Indiz. Er ist untergetaucht. Ich werde sofort eine Fahndung nach ihm und deinem Wagen rausgeben.

A: Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Dann wird sich ja herausstellen, dass Sie sich irren. Das ist ja schon mehrere Male passiert, wenn Sie sich erinnern.

Bei Michael. Er hat sehr schlecht geschlafen und als er aufwacht, kommt ein Mann in das Zimmer. Michael bekommt einen großen Schrecken, denn er weiß wer der Mann ist.

M: Sind Sie nicht Max Lechner?

L: Sie haben aber ein kluges Köpfchen Herr Kommissar.

M. Was machen Sie hier? Sie haben doch lebenslang bekommen!

L: Tja, das wüsstest du gerne, wie ich das geschafft habe, aber das ist und bleibt mein Geheimnis.

M: Und was wollen Sie jetzt von mir?

L: Rache! Du wirst ins Gefängnis wandern, wegen Vergewaltigung und Mord.

Nach diesen Worten verlässt er das Zimmer und geht in die Küche. Darin ist Frau Braun und bereitet einen Kaffee für Michael. In einem unbemerkten Augenblick schüttet Lechner Drogen in die Tasse. Die Frau bringt Michael den Kaffee. Nach kurzer Zeit verliert dieser das Bewusstsein, weil er an Drogen natürlich nicht gewöhnt ist. Lechner macht Michael los und schleppt in eine Ecke des Raumes und überredet die Frau sich mit den Handschellen an das Bett fesseln zu lassen.

L: Wenn er aufwacht, kannst du deinen Spaß haben. Er wird alles machen, was du ihm sagst. Das wolltest du doch immer.

Nachdem der Entführer die Frau gefesselt hat, legt er die Waffe in Michaels Hand und drückt ab. Der Schuss löst sich und die Kugel trifft Frau Braun mitten ins Herz. Derzeit im Büro. Frau Echtler sitzt im Büro der Kommissare, da sie hofft, dass sich Michael bei seinen Kollegen melden würde. Da klingelt das Telefon auf Alex´ Schreibtisch.

E: Lassen Sie mich ran!!!

Frau Echtler ist der festen Überzeugung, dass der Anrufer Michael sei.

E: Echtler.

TEL: Bin ich hier richtig im K11?

E: Ja, sind Sie:

TEL: Es gibt Neuigkeiten. Wir haben das Auto von Herrn Naseband finden können.

E: Ja und wo ist es? Jetzt reden Sie schon! Wir haben keine Zeit zu verlieren!!

TEL: Es wurde in der Waldstraße gesehen.

E: Dann fahren Sie sofort los.

TEL: Aber das ist doch der Fall des K11s.

E: Kein aber. Schicken Sie sofort eine Streife los. Ich habe meine Gründe. Wiederhören.

A: Was hat das jetzt zu bedeuten.

E: Das wissen Sie ganz genau. Wenn ich Sie dort hinfahren lasse, bin ich mir hundert prozentig sicher, dass Sie Beweise verschwinden lassen.

In der Waldstraßen. Die Polizisten klingeln an der Tür. Es macht niemand auf. Mit Hilfe eines Dietrichs verschaffen sich die Polizisten Zutritt zu dem Haus. Sie durchsuchen alle Zimmer. Ein Zimmer ist abgeschlossen. Weil sich nach mehrfachem Klopfen nichts rührt, treten sie die Türe ein. Sie stürmen in das Zimmer, aber da überkommt sie erst einmal ein grausamer Anblick. Sie sehen eine blutüberströmte Frau am Bett gefesselt. Außerdem lehnt noch ein Mann an der Wand. Einer der beiden Polizisten geht sofort zu der Frau und fühlt ihren Puls, aber es hat keinen Zweck mehr, die Frau ist tot. Er ruft die Spurensicherung und die Gerichtsmedizin. Der andere Polizist geht auf den Mann zu. Er sieht die Waffe in Michaels Hand Er reagiert blitzschnell und nimmt die Waffe an sich und durchsucht die Taschen. Er versucht Michael wach zu bekommen.

P: (Polizist) Hallo! Können Sie mich hören?

Nur durch kräftiges Schütteln des Polizisten kommt Michael zu sich.

M: Was ist denn? Wo bin ich? Was wollen Sie von mir?

P: Sie stehen unter Mordverdacht.

M: Was...?

Michael nimmt gar nicht wahr, was das für ihn bedeutet. Der Polizist legt Michael Handschellen an und bringt ihn ins Auto. Michael ist immer noch benommen. Die Polizisten sperren den Tatort ab und warten noch auf Gerichtsmedizin und Spusi. Dann fahren sie mit Michael ins Kommissariat. Erst als sie auf dem Parkplatz ankommen und Michael aussteigen soll, realisiert er, dass er unter Mordverdacht steht. Die Polizisten gehen mit Michael ins Kommissariat. Als sie im Gang zum K11 ankommen, sieht Michael seine Alex und Gerrit. Sie warten an der Sitzecke vor ihrem Büro. Als die beiden Kommissare ihren Kollegen sehen, gehen Sie auf ihn zu.

A: Michael! Was ist den passiert?

M: Ich weiß es nicht. Ich...

Doch bevor Michael weiterreden kann, geht die Tür des Vernehmungszimmers auf und Frau Echtler kommt heraus.

E: Bringen Sie ihn herein.

Ein Polizist führt Michael ins Vernehmungszimmer und bleibt dann hinter ihm stehen. Im Vernehmungszimmer sind Frau Echtler und der Staatsanwalt, der von Frau Echtler schon informiert wurde.

M: Kann mir mal einer sagen, warum ich überhaupt hier bin?

E: Stellen Sie sich doch nicht so blöd. Das wissen Sie doch ganz genau. Sie haben eine Frau vergewaltigt und eine andere Frau ermordet.

M: Aber...

E: Nichts aber. Sie können sich dieses mal nicht rausreden. Die Beweise sind eindeutig.

S: Frau Echtler! Lassen Sie Herrn Naseband doch erst einmal ausreden. Jetzt erzählen Sie uns mal Ihre Sicht der Dinge. Was ist denn überhaupt passiert.

M: Gestern hatte ich doch mit Ihnen einen Termin. Als ich auf dem Weg zu Ihnen war, stand an der Straßenseite ein Frau, die eine Autopanne hatte. Ich habe ihr geholfen und danach hat sie mich eingeladen. Ich bin mit zu ihr und sie hat mir eine Tasse Kaffee angeboten, die ich auch getrunken habe. Danach wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Als ich wieder zu mir gekommen bin, war ich an dem Bett gefesselt. Dann kam Max Lechner ins Zimmer. Er redete davon, dass...

S: Moment, Max Lechner? Der sitzt doch im Gefängnis. Gegen ihn haben Sie doch vor Gericht ausgesagt.

M: Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber er war es wirklich. Er sagte, dass er sich rächen wird und dass ich wegen Vergewaltigung und Mord ins Gefängnis kommen würde. Und dann brachte mir die Frau eine Tasse Kaffe. Ich wollte sie zuerst nicht trinken, aber weil ich solch einen Durst hatte, habe ich sie doch getrunken. Und ab da weiß ich nichts mehr.

E: Und wie kam Ihr Handy in den Wald.

M: Das ist doch ganz logisch. Lechner hat es mir natürlich weggenommen, dass ich keine Hilfe holen konnte.

E: Und was ist mit dem Mord? Ihre Waffe ist eindeutig die Tatwaffe und an Ihren Händen waren Schmauchspuren.

M: Das kann ich mir auch nicht erklären. Aber ich hab damit echt nichts zu tun.

E: Erzählen Sie uns nichts und geben Sie es endlich zu. Ich verschwende nur meine Zeit mit Ihnen. Aber wenn Sie sich nicht äußern wollen, dann...

M: Es ist alles so, wie ich es Ihnen schon gesagt habe.

E. Dann bleibt mir nichts anderes übrig. Ich hol mir jetzt einen Haftbefehl.

Die Ermittlerin geht aus dem Vernehmungszimmer und lässt Michael und den Staatsanwalt allein.

M: Ich kann das nicht fassen, echt nicht. Bin ich im falschen Film, oder was?

S: Ich will Ihnen ja helfen, aber wenn sie den Haftbefehl bekommt, dann kann ich nichts dagegen tun. Überlegen Sie doch noch mal. War der Mann wirklich Max Lechner?

M: Ja, ich bin mir hundertprozentig sicher.

Gerade, als zehn Minuten vergangen waren, geht die Tür schon wieder auf und Frau Echtler kommt mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck herein.

E: Hier ist der Haftbefehl. Oder haben Sie es sich nun doch anders überlegt und wollen Ihre Aussage korrigieren. Sie wissen doch selbst am Besten, dass sich ein Geständnis strafmildernd auswirkt.

Michael schweigt.

E: Gut. Dann geben Sie mir jetzt Ihren Dienstausweis. Und jetzt führen Sie ihn ab!

Michael legt seinen Dienstausweis auf dem Tisch. Dann bekommt er von dem Polizisten Handschellen angelegt und wird abgeführt. Alex, die hinter dem Spiegel alles mitangesehen hatte, geht auf den Flur.

A: Michael?!

M: Alex, ich hab nichts gemacht! Du musst mir helfen!

A: Aber wie?

M: Du musst herausfinden, ob und wann Max Lechner Freigang hatte.

Die Tür des Vernehmungszimmers geht auf und nun kommen auch Frau Echtler und der Staatsanwalt heraus. Der Staatsanwalt geht, weil er dringend einen Termin hat.

E: Jetzt sind Sie immer noch da. Bringen Sie ihn endlich weg. Ich will ihn gar nicht mehr sehen!

Sauer geht auch die Ermittlerin und Michael wird in eine Zelle gebracht.

Alex geht zu Gerrit, der im Büro Akten bearbeitet und erzählt ihm alles.

G: Auch wenn Lechner Freigang hatte, warum sollte er so etwas tun?

A: Mensch Gerrit. Du kennst Lechner nicht. Er ist unberechenbar. Als Michael damals gegen ihn ausgesagt hat, hat er ihm bittere Rache geschworen.

G: Und was können wir jetzt machen?

A: Wir müssen herausfinden, ob Lechner Freigang hatte.

Aber dadurch, dass ihnen Michael nicht hilft, müssen die beiden Kommissare den ganzen Aktenkram alleine erledigen. Und so kommt Alex erst zwei Tage später dazu, in die JVA zu fahren. In der JVA angekommen, fragt Alex den JVA-Beamten, ob Lechner Freigang gehabt hätte.

JVA: Nein, das kann nicht sein. An diesem Tag hatte keiner der Häftlinge Freigang.

A: Ist Ihnen sonst noch etwas ungewöhnliches aufgefallen?

JVA: Nicht, dass ich wüsste.

A: Aber wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, dann müssen Sie mich anrufen. Es ist echt sehr wichtig.

Eigentlich will Alex noch zu Michael, aber weil ihre Uhr schon 21:30 Uhr anzeigt, fährt sie nach Hause. Als sie am nächsten Tag ins Büro kommt, sitzt Gerrit schon an Michael´s Schreibtisch und arbeitet.

G: Guten Morgen. Was hast du gestern in der JVA herausgefunden.

A: Morgen. Das hätte ich mir echt sparen können. Er hatte an diesem Tag keinen Freigang.

G: Warst du schon bei Michael?

A: Nein. Ich geh jetzt dann.

G: Sag ihm einen schönen Gruß von mir. Und übrigens, der Staatsanwalt hat sich heute früh schon gemeldet. Er will versuchen, den Haftbefehl aufheben zu lassen. Er ist jetzt bei Gericht und am Nachmittag geht er zum Haftrichter.

A: Wenigstens etwas Gutes. Also, ich geh jetzt zu Michael.

Mit diesen Worten verlässt sie das Büro. Bei Michael angekommen, sieht sie einen Polizeibeamten vor seiner Zelle Wache halten.

A: Entschuldigen Sie, könnte ich kurz zu meinem Kollegen?

P: Zu Herrn Naseband?

A: Ja, genau zu dem.

P: Tut mir leid, da muss ich Sie enttauschen. Ich darf niemanden zu ihm lassen.

A: Wer hat das gesagt? Frau Echtler?

P: Ja, sie sagte, er sei hochgefährlich und unberechenbar.

A: Ach kommen Sie, nur fünf Minuten. Das bleibt auch unter uns.

P: Na gut, drei Minuten und keine Sekunde länger.

A: Danke!

Der Polizist öffnet die Zellentür und Alex geht hinein.

M: Alex, was machst du denn hier? Ich dachte mich darf keiner Besuchen?!

A: Wir haben nicht viel Zeit. Ich muss dir etwas sagen. Aber wie geht’s dir eigentlich?

M: Frag lieber nicht! Was wolltest du mir sagen?

A: Michael, du musst dich geirrt haben. Max Lechner hatte an diesem Tag keinen Freigang.

M: Das kann nicht sein. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher. Aber Alex, du musst mich hier raus holen. Ich werde hier drin noch verrückt! Ich halt das nicht mehr aus! BITTE!!!

A: Ich tu ja, was ich kann, aber wir haben noch keinen Anhaltspunkt und für die Echtler ist der Fall ja eh schon gelaufen.

P: Sie müssen jetzt wieder gehen, sonst bekomme ich riesigen Ärger.

A: Moment noch. Michael, der Staatsanwalt geht heute Nachmittag noch zum Haftrichter und kümmert sich um die Aufhebung des Haftbefehls.

P: Sie müssen jetzt aber wirklich gehen.

A: OK. Also bis später Michael. Der Staatsanwalt schafft das!!!

Alex geht zurück ins Büro. Im Büro Angekommen, will sie Gerrit von dem Gespräch mit Michael berichten. Doch bevor sie überhaupt etwas sagen kann, fällt Gerrit ihr ins Wort.

G: Ein JVA-Beamter hat für dich angerufen. Er sagte, dass ihm noch etwas eingefallen ist, und dass du dich bei ihm melden sollst.

A: OK. Dann fahr ich sofort zur JVA.

Als Alex an der JVA ankommt geht sie zu dem Beamten, mit dem sie schon einmal geredet hat.

A: Was ist Ihnen denn noch eingefallen?

JVA: Ich hab noch mal nachgedacht und da ist mir eingefallen, dass Lechner letzte Woche Freigang hatte. Außerdem hat er Vorgestern mit jemanden telefoniert.

A: Und was ist daran so ungewöhnlich?

JVA: Er hat sonst nur sehr selten telefoniert, vielleicht einmal in drei Monaten.

A: Gut. Vielen Dank, dass Sie sich noch mal gemeldet haben. Können Sie vielleicht herausfinden, mit wem er telefoniert hat?

JVA: Ich kann’s versuchen. Ich melde mich dann wieder bei Ihnen.

A: Danke. Auf Wiedersehen.

Alex fährt wieder zurück ins K11. Sie öffnet die Tür des Büros und geht hinein. Doch da sitzt jemand auf dem Zeugenstuhl, mit dem sie nicht gerechnet hat.

Es ist Michael.

A: Was machst du denn hier?

M: Das ist aber eine nette Begrüßung. Der Gerichtstermin vom Staatsanwalt wurde verschoben. Deshalb hatte er schon Zeit, den Haftbefehl aufheben zu lassen.

A: Und was sagt die Echtler dazu?

M: Nichts!

A: Wie nichts? Das glaubst du ja selber nicht!

M: Na ja, sie weiß es noch gar nicht.

Wie auf Stichwort geht die Tür auf und Frau Echtler kommt herein.

E: Was machen Sie denn hier? Sie müssten doch in Ihrer Zelle sein!!!

A: Der Staatsanwalt...

E: Halten Sie sich da raus. Das ist nicht Ihre Sache!

M: Der Haftrichter hat den Haftbefehl aufgehoben.

E: Das darf doch nicht wahr sein! Ich warne Sie, wenn sie versuchen unterzutauchen, dann können Sie etwas erleben.

Mit diesen Worten verlässt die Ermittlerin sehr aufgebracht das Büro. Und kurze Zeit später klingelt das Telefon.

A: Rietz, K11.

Sie stellt das Telefon auf laut.

JVA: Hier spricht der JVA-Beamte. Ich habe herausgefunden, wen Lechner angerufen hat. Der Anschluss gehört Lena Hauser. Sie wohnt im Krautweg.

A: Vielen Dank. Auf Wiedersehen.

Während Alex noch mit dem Beamten telefoniert, macht Gerrit, der an Michael’s Computer sitzt, einen impol von Lena Hauser.

G: Lena Hauser ist wegen Verstoßes des Betäubungsmittelschutzgesetz vorbestraft.

Alex und Gerrit gehen zu Gerrit an den Computer.

M: Das kann doch gar nicht sein. Das gibt’s doch nicht.

G: Was ist denn?

M: Die Frau. Das ist die Frau, die eine Autopanne hatte und mich zu sich nach Hause eingeladen hat.

A: Dann sollten wir ihr mal auf den Zahn fühlen.

M: Ich komm mit!

A: Nix da. Du bleibst schön hier. Weißt du nicht mehr, was Frau Echtler gesagt hat? Wenn die ins Büro kommt und du nicht da bist, dann ist sie auf hundertachzig.

M: Das ist mir egal. Die kann mich mal. Ich will meine Unschuld beweisen. Ich komm mit!

A: Na gut, aber du bleibst im Auto.

Vor dem Haus.

A: Ich geh jetzt hinein und du bleibst hier im Auto. Verstanden?

M: Ja Mama. Ich bleib hier.

Alex geht zum Haus und will gerade auf den Klingelknopf drücken. Da sieht sie, was auf dem Klingelschild steht. Darauf steht: LENA HAUSER und TOM LECHNER. Als sie das sieht, geht sie zurück zum Auto.

M: Was ist den los?

A: Rate mal, was auf dem Klingelschild steht.

M: Jetzt sag schon.

A: Lena Hauser und Tom Lechner.

M: Was?! Wer ist Tom Lechner?

A: Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es der Bruder von Max Lechner.

Plötzlich geht die Tür des Hauses auf und ein Mann kommt heraus.

M: Was hab ich gesagt? Das ist Max Lechner. Los schnappen wir ihn.

A: Michael! Lass uns zuerst ins zuerst ins Kommissariat fahren. Wir müssen herausfinden, wer Tom Lechner ist.

Also fahren sie zurück ins K11. Im Büro machen sie einen impol von Tom Lechner. Der Computer hat aber nichts gefunden.

M: Das kann doch nicht sein.

A: Vielleicht steht ja etwas bei Max Lechner über ihn.

Sie gehen auf den impol von Max Lechner.

Darin steht, das Max Lechner einen Zwillingsbruder hat.

G: Dann war es Tom Lechner, der dir das eingebrockt hat.

M. Aber wie können wir das beweisen?

G: Wir müssen ihm eine Falle stellen.

M: Aber wie?

A: Ich hab eine Idee. Wir müssen aber vorher noch mit dem Staatsanwalt sprechen.

Als der Staatsanwalt dann endlich im Büro ist, erzählt Alex von ihrer Idee.

A: Wie wäre es, wenn Michael zu Tom Lechner fährt und ihm irgendwie ein Geständnis entlockt.

S: Das könnte vielleicht funktionieren.

Die Kommissare und der Staatsanwalt beschließen es so zu machen und am nächsten Tag postiert sich das SEK um das Haus. Michael wird verkabelt, um das Gespräch aufzuzeichnen. Er klingelt an der Tür. Lena Hauser öffnet die Tür. Als sie Michael erkennt, will sie die Tür gleich wieder zu machen. Doch Michael ist schneller und stellt seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen. Er drückt die Tür auf und geht ins Haus.

M: Wo ist Tom Lechner?

H: Er ist nicht da.

Während Michael noch einige Zeit mit der Frau diskutiert, hört er plötzlich ein Geräusch aus dem Wohnzimmer und geht hinein. Im Wohnzimmer ist Tom Lechner. Er sitzt in einem Ledersessel und sieht fern. Als er Michael sieht, springt er sofort auf.

L: Was wollen Sie denn hier? Sie müssten doch eigentlich in U-Haft sitzen!

M: Das wüssten Sie gerne, wie ich das gemacht habe, oder? Aber das bleibt mein Geheimnis.

L: Das ist mir doch egal. Sie werden eh nicht mehr lange auf freiem Fuß sein. Ich werde jetzt dann nämlich die Polizei rufen.

M: Das können Sie ruhig machen, aber vorher würde mich nur noch eins interessieren. Wie haben Sie das gemacht?

L: Dass der Verdacht auf Sie fällt? Das war ganz einfach. Ich hab Sie schon über Wochen beobachtet. Und dabei hab ich mitbekommen, dass Sie von dieser Stalkerin verfolgt wurden. Ich hab ihr versprochen, dass sie Sie bekommen wird und dann hat sie mir blind vertraut.

M: Und was war mit der Autopanne?

L: Das war doch nur inszeniert, damit ich Sie da hatte, wo ich Sie haben wollte! Hat ja auch funktioniert.

M: Und was ist mit dem Mord? Wie kamen die Schmauchspuren an meine Hand?

L: Sie haben selbst abgedrückt, nachdem ich mit meiner Hand etwas nachgeholfen habe. So, und jetzt ist die Redezeit vorbei. Ich werde jetzt die Polizei anrufen.

M: Das brauchen Sie gar nicht. Die Polizei ist schon längst da und hat unser Gespräch mitangehört.

Noch bevor Lechner überhaupt reagieren kann, stürmt das SEK das Haus und nimmt ihn und Lena Hauser fest.

L: Das werden Sie noch bereuen! Das werden Sie mir noch büßen! Warten Sie nur. Irgendwann krieg ich Sie noch!!! Das verspreche ich Ihnen.

 

 

Wahrheit oder Intrige?

Alex und Michael sind gerade auf dem Weg zu einem Tatort. Dort angekommen, teilen sie sich auf. Michael geht zum Doc und Alex zur Spurensicherung. „Und, wie sieht’s aus?“, fragt Michael den Doc. „So, wie bei den beiden anderen Morden. Ihr hattet Recht mit eurer Vermutung. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Serientäter. Die Frau wurde wie die beiden anderen Opfer mit einem Messerstich in den Bauch getötet.“, erstattet der Gerichtsmediziner Bericht. „Den Rest kann ich aber wie immer erst nach der Obduktion sagen.“ „Schon klar. Ich schau mal zu Alex.“ Doch ehe sich Michael vom Doc abwendet, steht Alex schon hinter ihm. „Und, wissen wir schon, wer die Frau ist?“, fragt Michael. „Nein. Sie hatte keine Papiere oder irgendetwas, das auf ihre Identität weißen könnte, dabei. Aber wir haben dieses Mal etwas gefunden. Die Spurensicherung hat eine Faser von einem T-Shirt oder etwas Ähnlichem gefunden. Vielleicht kann man daraus ein DNA-Muster erstellen.“, erzählt Alex. „Na ja, wenigstens etwas.“ „Bist du fertig?“, fragt Alex ihren Kollegen. „Ja. Wir können ins Büro fahren.“ So steigen die beiden ins Auto und fahren ins K11. Dort wartet Gerrit schon auf sie. „Und?“, fragt er, als die beiden das Büro betreten. „Unsere These, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte, hat sich gestärkt. Die Frau wurde auch mit einem Messer erstochen und sie hatte auch keine Papiere dabei.“, sagt Alex. „Gibt es dieses Mal Spuren!“, will Gerrit wissen. „Ja. Die Spusi hat eine Faser gefunden. Vielleicht bringt uns die ja weiter. Aber ich glaube, wir können jetzt auch Feierabend machen. Die Berichte sind frühestens morgen Früh fertig. Was meint ihr?“, fragt Alex. „Gute Idee.“, stimmt Gerrit zu. „Was ist mit dir, Michael?“ „Geht schon mal vor. Ich muss noch einen Bericht abtippen.“ „Wie du meinst.“ Und schon sind die beiden Kommissare aus dem Büro verschwunden. Am nächsten Morgen sind Alex und Gerrit schon im Büro, als Michael herein kommt. „Morgen.“, grüßt er seine Kollegen. „Morgen.“, grüßen sie zurück. „Was macht ihr denn für Gesichter? Sind die Berichte von Spurensicherung und Gerichtsmedizin schon da?“, fragt Michael. „Ja, aber die Faser, die am Tatort gefunden wurde, ist verschwunden. Die Spusi hat die Faser gestern Abend ins Kriminal-Technische Institut gebracht. Und als sie sie heute früh untersuchen wollten, war sie weg.“, erklärt Alex. „Was?!“, fragt Michael ungläubig. „Das kann doch gar nicht sein. Da hat doch keiner Zutritt, außer den Kollegen.“ Gerade als Michael den Satz beendet hat, geht die Tür auf und der Staatsanwalt kommt herein. „Guten Morgen Herr Staatsanwalt.“, grüßen die Kommissare. „Guten Morgen.“, grüßt er zurück. „Können Sie mir erklären, wie das passieren konnte?“, fragt der Staatsanwalt in einem scharfen Ton. „Da haben wir einmal eine heiße Spur und dann so etwas.“ „Wir wissen es doch auch nicht. Aber fest steht doch, dass es nur ein Kollege gewesen sein kann. Denn sonst hat ja keiner Zutritt.“, sagt Michael. „Das habe ich mir auch schon gedacht. Und deswegen werde ich Ihnen eine interne Ermittlerin zur Seite stellen.“ Schlagartig verfinstert sich das Gesicht der drei Kommissare. „Sie brauchen gar nicht so zu schauen. Ich habe dafür gesorgt, dass Frau Echtler, obwohl sie für die Angelegenheiten des K11s zuständig ist, den Fall nicht übernehmen wird. Ich weiß nicht, ob Sie sie kennen, aber Frau Bauer hat sich dazu bereit erklärt, Ihnen unter die Arme zu greifen. Sie wird sich im Laufe des Tages bei Ihnen melden. Ich muss jetzt auch wieder.“ Der Staatsanwalt verlässt das Büro. „Und, was denkt ihr?“, fragt Alex. „Ich denke, dass sie schlimmer wie Frau Echtler nicht sein kann.“, sagt Michael. „Ganz meine Meinung.“, stimmt Gerrit zu. „Und was machen wir in der Zwischenzeit, bis Frau Bauer kommt?“ „Ich würde vorschlagen, wir vernehmen noch einmal die Auffinder der drei Leichen. Vielleicht finden wir so einen Zusammenhang zwischen den Opfern.“, sagt Alex. „Würde es euch was ausmachen, wenn ihr das allein macht? Ich müsste mal kurz was erledigen.“, fragt Michael. „Ne, mach mal, wenn’s so wichtig ist, dass man es während der Arbeitszeit machen muss.“, sagt Alex. Und so verlässt Michael das Büro und Alex und Gerrit laden die Zeugen vor. Gerade, als sich Gerrit und Alex von dem letzten Zeugen verabschieden, kommt Michael wieder ins Büro. „Was war denn jetzt so wichtig?“, fragt Alex. „Nicht so wichtig. Du musst ja auch nicht alles wissen, Kollegin.“ In diesem Moment klopft es an der Tür. Eine Frau kommt herein. „Mein Name ist Bauer. Ich werde Ihnen bei Ihrem laufenden Fall helfen.“ „Der Staatsanwalt hat uns schon von Ihnen erzählt.“ „Ja, der Staatsanwalt hat mich schon über den Fall informiert.“ Plötzlich klingelt das Telefon auf Michaels Schreibtisch. „Naseband, K11.“ – „Verstehe.“ – „Wir sind schon auf dem Weg.“ Michael legt wieder auf. „Es wurde schon wieder eine Leiche gefunden. Ich würde vorschlagen, dass Frau Bauer und ich zum Tatort fahren, oder wollt ihr?“ „Ne, mach mal.“, sagt Alex. Gerrit nickt zustimmend. So fahren die beiden zum Tatort. Dort angekommen teilen sie sich auf. Michael geht zum Doc und Frau Bauer zur Spurensicherung. „Und, wie sieht’s aus?“, fragt Michael den Doc. „Ich fürchte, euer Serientäter hat wieder zugeschlagen. Die Frau ist durch eine Stichwunde im Bauch gestorben. Höchstwahrscheinlich ist es das selbe Messer, das bei den anderen Morden auch verwendet wurde. Aber mehr kann ich erst nach der Obduktion sagen.“ „Wie immer. Dann schau ich mal zur Spusi.“ Doch Frau Bauer kommt ihm schon entgegen. „Und, hat der Täter Spuren hinterlassen?“, will Michael wissen. „Ja, hier.“ Die Ermittlerin hält ein Tütchen hoch. Darin ist die Fingerkuppe eines Einmalhandschuhs. „Der Täter muss sich bei der Tat den Handschuh zerrissen haben. Dieses Beweisstück werde ich jetzt höchstpersönlich ins Kriminaltechnische Institut bringen, damit es nicht wieder auf mysteriöse Weiße verschwindet.“ „Gut. Dann fahren wir jetzt zurück und ich setz Sie dort ab.“, beschließt Michael. Und so machen sich beide auf den Weg zum Auto. Nachdem Michael Frau Bauer am Institut abgesetzt hat, macht er sich auf den Weg zum Kommissariat. Im Büro wird er schon von seinen Kollegen und dem Staatsanwalt erwartet. „Und, wie sieht’s aus, Herr Naseband?“, fragt der Staatsanwalt. Der Serientäter hat wieder zugeschlagen. Der Doc sagt, dass die Stichverletzung an der selben Stelle ist, wie bei den anderen Opfern.“ „Wo ist überhaupt Frau Bauer?“, will der Staatsanwalt wissen. „Die ist im Kriminaltechnischen Institut. Die Spusi hat den Finger eines Einmalhandschuhs am Tatort gefunden. Vielleicht können die Experten noch einen Fingerabdruck rekonstruieren. Frau Bauer wollte es selbst ins Institut bringen.“ „Na gut. Ich denke, Sie können jetzt auch Feierabend machen. Der Bericht wird frühestens morgen Früh fertig sein. Schönen Abend noch.“ Nachdem sich die Kommissare vom Staatsanwalt verabschiedet haben, verlässt der Staatsanwalt das Büro. Danach gehen auch die Kommissare. Am nächsten Morgen trifft Gerrit auf dem Parkplatz auf Alex. Die beiden gehen gemeinsam ins Kommissariat. Als sie gerade in ihr Büro gehen wollen, kommt Frau Bauer heraus. „Guten Morgen.“, grüßen Alex und Gerrit. „Guten Morgen.“, grüßt Frau Bauer zurück. „Herr Grass, kommen Sie. Es wurde schon wieder eine Leiche gefunden.“ „Ich geh dann ins Büro.“, sagt Alex. Als Gerrit und die interne Ermittlerin nach einiger Zeit wieder ins Büro kommen, fragt Alex: „Und?“ „Der Serientäter hat wieder zugeschlagen. Aber dieses Mal haben wir eine richtig heiße Spur.“, erklärt Gerrit. „Wir haben ein Handy am Tatort gefunden. Es ist zwar ausgeschalten, aber die Leute von der KTU werden im Nu den PIN knacken und dann haben wir ihn.“, fährt Frau Bauer fort. „Sind eigentlich die Berichte schon da?“ „Ja, die hab ich ja ganz vergessen. Hier.“ Alex reicht Frau Bauer die Berichte von Spurensicherung und Gerichtsmedizin. „Wo ist eigentlich Michael?“, fragt Gerrit. „Keine Ahnung. Vielleicht hat er verschlafen. Er wird schon noch kommen.“ „Das glaube ich nicht.“, mischt sich Frau Bauer ein. „Auf dem gefundenen Teil des Einmalhandschuhs konnte ein Fingerabdruck von Herrn Naseband sichergestellt werden.“ „Was?“, fragt Alex ungläubig. „Ja. Und es würde mich nicht wundern, wenn das Handy, das wir am Tatort gefunden haben, auch Herrn Naseband gehört.“ „Das kann nicht sein. Das muss ein Irrtum sein.“ „Das ist kein Irrtum. Ich muss jetzt den Staatsanwalt benachrichtigen und dann werde ich eine Fahndung nach Ihrem Kollegen einleiten.“ Und mit diesen Worten rauscht Frau Bauer aus dem Büro. „Und was machen wir jetzt?“, fragt Gerrit. „Ich ruf ihn einfach mal an. Der müsste doch schon längst hier sein.“ Alex wählt die Nummer und hält das Handy ans Ohr. „Nichts. Das Handy ist aus.“ „Alex, glaubst du, dass an der Sache was dran ist?“ „Nein. Sicher nicht. Ich probier’s mal auf dem Festnetz. Doch auch dort ist Michael nicht zu erreichen. Kurz darauf kommt Frau Bauer wieder ins Büro. „So. Ich habe den Staatsanwalt in Kenntnis gesetzt und eine Fahndung nach Ihrem Kollegen veranlasst.“ „Das hätten Sie sich sparen können. Unser Kollege ist nicht der Täter. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“, sagt Alex. „Dann passen Sie mal auf, dass Sie sich nicht verbrennen!“, gibt die interne Ermittlerin zurück. Kurze Zeit später kommt der Staatsanwalt ins Büro. „Ich hab schon alles gehört. Wo ist Herr Naseband?“, fragt er. „Wir wissen es nicht. Sein Handy ist aus und zu Hause können wir ihn auch nicht erreichen.“, sagt Gerrit. Während die Kommissare noch mit dem Staatsanwalt sprechen, wird der Bericht der Spurensicherung ins Büro gebracht. Frau Bauer nimmt ihn entgegen und liest ihn durch. Dan wendet sie sich an den Staatsanwalt. „Wo ist eigentlich ihr Handy?“ „In meiner Tasche. Was soll diese Frage?“ „Dann zeigen Sie es mir bitte.“, fordert die Ermittlerin. Der Staatsanwalt greift zielstrebig in die Innentasche seines Jacketts. Doch er greift ins Leere. Er durchsucht alle seine Taschen, auch die Aktentasche, aber sein Handy ist nirgends zu finden. „Was ist jetzt?“, fragt Frau Bauer. „Ich warte.“ „Ich muss es in meinem Büro bei der Staatsanwaltschaft liegen gelassen haben.“ „Das glaube ich nicht. Wie sah denn Ihr Handy aus? So vielleicht?“ Frau Bauer hält ein Tütchen mit einem Handy darin hoch. „Ja, das ist mein Handy. Wo haben Sie das her?“ „Das wurde am Tatort gefunden.“ „Was? Das kann gar nicht sein.“ „So ist es aber. Und die Experten der Spurensicherung konnten auch eine SMS von Herrn Naseband gefunden, die Sie besser hätten löschen sollen. Ich zitiere: Ich hab’s mir überlegt. Diese eine Aktion ziehen wir noch durch, aber dann ist Schluss. Wir haben echt Schwein gehabt, dass ich die Faser noch retten konnte. Aber an das Stück des zerrissenen Handschuhs konnte ich nicht rankommen. Diese Ermittlerin hat das Beweisstück einfach nicht aus den Augen gelassen. Spätestens morgen Früh ist das Teil untersucht und dann wissen alle, dass ich mit der Sache irgendetwas zu tun haben muss. Ich muss jetzt erst mal untertauchen. Gib mir Bescheid, wenn Gras über die Sache gewachsen ist und ich wieder auftauchen kann. Ach ja, eins noch. Du musst den zerrissenen Handschuh in meinem Schreibtisch in der letzten Schublade verschwinden lassen. Was haben Sie dazu zu sagen?“, fragt Frau Bauer, nachdem sie die SMS vorgelesen hat. „Ich weiß überhaupt nicht, was das zu bedeuten hat.“ „Ach ja? Sie scheinen ja ein ganz guter Freund von Herrn Naseband zu sein. Lassen Sie uns doch einfach mal nachschauen, was in der Schublade ist.“ Frau Bauer geht auf Michaels Schreibtisch zu und macht die letzte Schublade auf. „Was haben wir denn da?“ Sie nimmt ein Taschentuch aus ihrer Tasche und hält damit einen Einmalhandschuh hoch. „Ich würde sagen, das ist der Handschuh, der zu dem Teil passt, das wir am Tatort gefunden haben.“, beantwortet die Ermittlerin ihre Frage selbst. „Aber das kann doch nicht...“ „Oh doch Frau Rietz. Das kann sein. Und Sie, Herr Kirkitadse, Sie sagen alle Ihre Termine ab. Ich warte im Vernehmungszimmer. Und noch eins, jeder Fluchtversuch ist zwecklos. Sie passen auf, dass er ins Vernehmungszimmer kommt.“, wendet sich Frau Bauer an Alex und Gerrit. Die Ermittlerin verlässt das Büro. „Herr Staatsanwalt, was hat das zu bedeuten?“, fragt Alex. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann’s mir selber nicht erklären. Aber ich schwöre Ihnen, ich hab damit genau so wenig zu tun, wie Ihr Kollege. er hat mir schon so oft in brenzlichen Situationen geholfen. Ich kann’s mir einfach nicht vorstellen.“, redet er auf die beiden Kommissare ein. „Wir glauben Ihnen ja, aber wenn es so weit kommt, dass Sie und Michael vor Gericht stehen, dann werden Sie beide bei diesen Beweisen garantiert verurteilt.“, sagt Alex. „So weit wird es ja hoffentlich nicht kommen. Ich muss jetzt ins Vernehmungszimmer.“ „OK. Aber eins sollten Sie noch wissen. Egal was passiert, wir stehen immer hinter Ihnen.“, will Gerrit den Staatsanwalt beruhigen. Daraufhin verlässt der Staatsanwalt das Büro und geht ins Vernehmungszimmer. Zwei Minuten später verlassen auch Alex und Gerrit das Büro und gehen in den Raum, der mit einem Spiegel vom Vernehmungszimmer getrennt ist. So können sie das Gespräch zwischen Frau Bauer und dem Staatsanwalt mitverfolgen. „Also noch mal. Was sagen Sie dazu, dass Ihr Handy und dann auch noch mit so einer SMS am Tatort gefunden wurde?“ „Wie ich schon gesagt habe, ich kann mir das nicht erklären. Aber eins möchte ich gleich klarstellen. Ich weiß überhaupt nicht, was es mit dieser komischen SMS auf sich hat.“ „Ach erzählen Sie mir nichts. Herr Naseband und ich arbeiten zwar sehr eng zusammen, aber wir haben und noch nie geduzt.“ „Ach erzählen Sie mir nichts. In der SMS werden Sie von Herrn Naseband eindeutig mit “du“ angesprochen. Und die SMS ist von gestern Abend, kurz bevor Sie beide den Mord begangen haben. Aber eins möchte ich schon noch gerne wissen. Wer von Ihnen beiden hat zugestochen?“ „Hören Sie auf, mir und Herrn Naseband so etwas zu unterstellen. Es war keiner von uns beiden.“ „Das werden wir ja noch sehen. Es wird nicht mehr lange dauern, und dann hab ich einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnungen von Ihnen beiden.“ „Machen Sie doch, was Sie wollen!“ „Seien Sie nicht so unverschämt. Das wird Ihnen bald vergehen, wenn Sie erst mal einige Zeit in Ihrer neuen Bleibe verbracht haben. Aber vorher rufen Sie noch Herrn Naseband an, und sagen ihm, dass sich alles gelegt hat, und dass er wieder kommen kann. Hier. Ich hab Ihnen Ihren Text aufgeschrieben.“ Frau Bauer gibt dem Staatsanwalt einen Zettel und sein Handy. Dieser wählt die Nummer und hält sich das Handy ans Ohr. „Nur die Mailbox.“ „Dann sprechen Sie eben auf die Mailbox.“, entgegnet ihm die Ermittlerin. „Und zwar genau diesen Text.“ „Schon gut. Hallo Michael. Du kannst dich wieder blicken lassen. Das Problem hat sich erledigt. Ich war gestern noch mal wegen eines anderen Falles in der KTU. Und da hatte ich die Gelegenheit, and das Beweißmittel zu kommen. Diese Ermittlerin ist zwar noch misstrauischer, als vorher, aber sie kann ja nichts machen. Und deine Kollegen haben auch keinen Verdacht geschöpft. Ich habe ihnen erzählt, dass du für heute frei genommen hast. Also bis dann.“ „So, und jetzt bringen Sie ihn in seine Zelle.“, befiehlt Frau Bauer. Der Staatsanwalt wird von einem Polizisten aus dem Vernehmungszimmer geführt. Alex und Gerrit gehen auf den Gang, um noch einmal mit dem Staatsanwalt zu reden. Doch sie werden von Frau Bauer abgehalten. „Sie brauchen in diesem Fall nicht mehr ermitteln. Er ist abgeschlossen. Wir haben unsere Täter. Halten Sie lieber Ausschau nach Ihrem Kollegen Naseband!“, sagt Frau Bauer. Und ehe die Kommissare noch etwas erwidern können, ist sie schon den Gang entlang verschwunden. „Und jetzt?“, fragt Gerrit. „Wir müssen herausfinden, was die Opfer miteinander verbindet. Nur so können wir den wahren Täter finden.“ Als sie wieder ins Büro gehen wollen, sehen sie Frau Bauer wieder durch die Tür am Ende des Ganges kommen. Im Schlepptau hat sie zwei Polizisten und...  Michael. „Gehen Sie in Ihr Büro.“, sagt Frau Bauer zu den beiden. „Gerrit und Alex gehen ins Büro, warten einen Moment und gehen dann wieder in den Raum von dem aus sie die Vernehmung beobachten können. „Was soll das? Was wollen Sie von mir?“, fragt Michael im Vernehmungszimmer. „Tun Sie nicht so. Wir haben Ihren Plan durchschaut. Herr Kirkitadse sitzt schon in U-Haft und Sie werden auch bald dort sein.“ „Was ist denn überhaupt los? Ich gehe nichts ahnend die Straße entlang und plötzlich stürzen sich zwei Polizisten auf mich. Und was soll das mit dem Staatsanwalt?“ „Sie und der Staatsanwalt sind für die fünf Morde verantwortlich. Ist doch schon sehr komisch, dass Sie auf einmal, wenn Beweise am Tatort gefunden werden, die auf Sie hindeuten, untertauchen. Und sobald der Staatsanwalt Entwarnung gibt, sind Sie wieder da. Wo waren Sie die letzten zwei Tage?“ „Ich wurde entführt.“ „Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen, aber nicht mir.“ „Es ist aber so!“ „Erzählen Sie mir nichts. Wer von Ihnen beiden hat jetzt zugestochen?“ Ich war’s auf jeden Fall nicht. Und der Staatsanwalt ganz sicher auch nicht.“ „War das Ihr letztes Wort, oder wollen Sie Ihrer Aussage noch etwas hinzufügen?“ „Sie glauben mir ja sowieso nicht, egal, was ich sage.“ „Gut. Dann bringen Sie ihn in seine Zelle. Dort können Sie noch mal über alles nachdenken. Vielleicht wollen Sie mir dann ja sagen, wer zugestochen hat.“ Michael wird von einem Polizisten weggebracht. „Das kann doch nicht sein.“, sagt Gerrit. „Komm, lass uns ins Büro gehen und noch mal alles durchgehen. Irgendetwas müssen wir übersehen haben.“ Im Büro. Gerrit sieht noch mal alle Berichte durch und Alex recherchiert an ihrem Computer. Plötzlich schreit sie: „Ich hab’s.“ „Was hast du?“, fragt Gerrit. „Ich hab die Verbindung zwischen den Opfern. Und rein zufällig hat diese auch etwas mit Michael und dem Staatsanwalt zu tun. Also zwei der Opfer waren doch ein Richter und ein Rechtsanwalt.“ „Ja und?“ „Jetzt warte doch mal ab. Die drei weiteren Opfer haben alle mal vor Gericht ausgesagt, beim gleichen Prozess. Die beiden ersten Opfer und der Staatsanwalt waren bei diesem Prozess Richter und Anwälte.“, erklärt Alex. „Und was hat Michael damit zu tun?“ „Michael hat damals undercover ermittelt. Nur durch diese Aktion konnte der Täter überführt werden. Michael hat ihn dann damals festgenommen und vor Gericht gegen ihn ausgesagt.“ „Und gegen wen lief der Prozess?“ „Gegen Martin Kaiser.“ „Martin Kaiser? Ist das nicht der Drogenboss, der die vielen Menschen auf dem Gewissen hat?“ „Doch, das ist er.“ „Aber der müsste doch noch sitzen, oder?“ „Dann hat er halt einen Komplizen gehabt.“ „Aber warum erst jetzt? Ich meine, warum rächt er sich erst nach fünf Jahren, oder besser gesagt, lässt sich rächen?“ „Keine Ahnung. Lass uns doch mal zur JVA fahren, und herausfinden, mit wem er in letzter Zeit Kontakt hatte.“ „Fahr mal alleine. Ich muss noch ein paar Akten bearbeiten. Irgendjemand muss die Arbeit ja machen.“ „OK. Dann bis später.“ Alex verlässt das Büro. Kaum hat Gerrit die letzte Akte fertig, kommt Alex schon wieder durch die Tür. „Und, hast du was?“ „Ja. Seit ca. einem halben Jahr hatte er regelmäßig Kontakt mit Frau Bauer.“ „Mit Frau Bauer?“ „Ja. Angeblich wegen eines Falles.“ „Glaubst du, dass sie etwas mit der Sache zu tun hat?“ „Ich weiß es nicht. Aber das ist die einzige plausible Erklärung.“

Fortsetzung  folgt...

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